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Weißer Spargel im Omelette-Speck-Mantel

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Spargel-kochhelden04

Mit einem freundlichen Lächeln drückt mir die Spargelfrau meine soeben käuflich erworbene Tüte mit frischem Spargelstangen in die Hand: „Lassen Sie es sich schmecken junger Mann“.

Nett ist die Dame ja, weil ganz so jung bin ich nicht mehr. Ich nicke freundliche und durchschaue aber Ihren Vertriebssmalltalk. Ich lass mir nichts anmerken. Ich habe Ihre Vertriebstaktik schon seit einigen Minuten durchschaut. Eigentlich wollte ich grünen Spargel. Da hatte die Spargelfrau aber nur noch Bündel a einem halben Kilo. „Nein, danke, mein Tiefkühlfach ist auch voll“, erkläre ich Ihr meine Lagerungsproblematik in freundlichen Worten. Wie soll ich so viel Spargel jemals wegputzen? Da stinkt das Pipi ja bis zum Sankt Nimmerleinstag.

An dieser Stelle habe ich zwei Fragen. Wann genau ist der Sankt Nimmerleinstag und wieso müffelt das Pipi immer, als ob ein alter Muli ins Eck gestrullert hat?

 Spargelomelette

 

Da wir bei Kochhelden.TV gerne auch mal klugscheißen, versuch ich Euch das mal kurz plausibel zu erklären. Ich werde dann ins Fachchinesisch abschweifen, sodass es keiner mehr versteht und mich dann somit für extrem glaubwürdig hält. Das ist der Plan, aber ich verwerfe ihn gleich wieder.

 

Lasst Euch gesagt sein: Nicht jeder Mensch hat Stinkepipi. Das tritt nur bei jedem Zweiten auf.

Im Spargel, vor allem im Spargelkopf ist ein chemischer Stoff, die Asparaginsäure, dem eine harntreibende Wirkung nachgesagt wird. Einige Wissenschaftler aus dem Bereich der Spargel-Urinforschung weißen diesem Stoff den penetranten Geruch zu. Die Aminosäure selbst, die nicht giftig ist (Asparagin ist eine Aminosäure) ist völlig geruchslos. Durch den Abbauprozess im Körper kann eine schwefelhaltige Verbindung entstehen, die dann über den Urin ausgeschieden wird. Der Geruch ist also auf Abbauprodukte wie S-Methyl-thioacrylat sowie auf dessen Methanthiol-Additionsprodukt S-Methyl-3-(methylthio)thioproponiat zurück zuführen. Weißte Bescheid ne…

 

Spargelomelette

 

Diese ganze Umwandlung geschieht sehr schnell. Schieb Dir Spargel in den Kopf und bereits beim ersten Toilettengang müffelt das Pissoir, als ob eine Horde Lamas in das Becken uriniert hat. Ja lecker, ich weiß, aber wir scheuen uns nicht auch unangenehme Themen beim Namen zu nennen.

Das Gemüffel ist übrigens genbedingt. Gehste zum Vadder und beschwerst dich dort. Sogenannte Spargelausscheider besitzen ein Gen, welches Enzyme herstellt, die die Asparaginsäure umwandelt und diese schwefelartigen Verbindungen herstellt.

 Spargel-Omelette

 

Jetzt reichts aber mit dem lehrreichen Gefassel. Kümmern wir uns um das Essen. Heute für Euch ein schnelles megaleckeres Spargelgericht mit dem nun also weißen Spargel von der Spargelfrau.

Bleibt nur die Frage zu klären, wann der Sankt Nimmerleinstag ist und ob Du Spargelausscheider bist oder nicht.

 

 

Zutaten:

  • 6 Stangen weißer Spargel
  • 3 Bio-Eier
  • 100ml Milch
  • 50ml Wasser
  • 1 kleiner Bund Schnittlauch fein gehackt
  • 6 Scheiben Parmaschinken
  • 1 TL Chiasamen
  • Salz, Pfeffer, mildes Chiligewürz

 

Zubereitung:

  1. Spargelstangen schälen und die holzigen Enden abschneiden
  2. Spargel in einem Wassertopf 5 min blanchieren und Salzen bis er weich ist (mit Messer einstechen und Garprobe machen)
  3. mit kaltem Wasser abschrecken
  4. Pfanne bei mittlerer-starker Hitze erhitzen
  5. Eier mit Schnittlauch, Milch, Wasser, Prise Salz, Chiasamen und Prise Chiligewürz verrühren
  6. heiße Pfanne von Herd nehmen und einen kleinen Schopflöffel Eigemisch in die Pfanne geben und verschwenken
  7. Omlett einige Minuten backen und dann umdrehen
  8. fertiges Omlett aus der Pfanne nehmen, auf einem Teller stapeln und mit Alufolie warm halten
  9. Omlets halbieren und Spargelstangen darin einwickeln.
  10. Anschließend noch Schinkenstreifen darum wickeln

 

 

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