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Bratwurst selbst machen ala Surf´n´Turf

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“ICH HABE WUUURSSTT GEMACHT…”

Ich könnte diesen Satz voller Inbrunst in die Tiefe der Nacht hinaus brüllen, so wie Tom Hanks dies vor geraumer Zeit tat, als er Feuer auf einer Insel machte. Hase und Reh im Wald gegenüber hätten wohl auch wenig Verständnis für mein nächtliches Rumgebrülle, von der Nachbars-Omi im Haus nebenan wollen wir gar nicht erst reden.

Wurst selbstgemacht - www.kochhelden.tv

Wursten - www.kochhelden.tv
Wurst im Entstehungsprozess

Ich bin ja ein Typ, dem es wichtig ist, daß er sich keinen Bullshit in den Körper einbaut. Wenn ich von Bullshit rede, dann meine ich meistens Fertigprodukte, industriell verarbeitete Lebensmittel. Mein Bullshit-Ansehen geht aber darüber hinaus. Wer diesen Blog kennt, weiß, daß es mir ein großes Anliegen ist, neben der gesunden Ernährung mit wenig Kohlenhydraten, auch auf unser Essverhalten mit den Zeigefinger zu wedeln, dass beginnt bei Verpackungssünden und endet bei Fleischskandalen.

Ja ich bin Fleischesser! Mir schmeckt Fleisch. Ich esse halt nicht so oft Fleisch. Das ist bei mir von daheim aus schon nicht so ganz möglich, da der Lieblingsmensch Vegetarier ist.

Ich selbst habe als Fleischesser eine Verantwortung den Tieren gegenüber. Ich weiß, daß immer wenn ich ein Stück Fleisch esse, ein Tier sein Leben dafür gelassen hat. Ich hoffe immer, daß es ein anständiges glückliches Leben hatte. Dies versuche ich zumindest mit meinem Kauf beim Metzger meines Vertrauens etwas zu beeinflussen und Fleisch und Wurst den Status einer Delikatesse einzuräumen.

Wurst selbstgemacht - www.kochhelden.tv
So sehen die fertigen Surf´n`turf Würste im Rohzustand aus

Viele denken jetzt “Häää, spinnt er jetzt wieder? Er macht einen Fleischpost, zeigt, wie man Würste macht und wettert gegen das Fleischessen”

Das geht gut zusammen, da man auch mal zu einem Metzger gehen und zuschauen sollte, wie Fleisch und Wurst entstehen. Was ess ich da eigentlich? Wo kommt mein Essen her und was ist drin in so einer Wurst?

Nachhaltigkeit liebe Freunde..Nachhaltigkeit…ein Wort, daß in den Ohren klingelt. Euer Körper wird es Euch danken, wenn Ihr gesunde Lebensmittel in Euren Körper einbaut. Da geht bei Gemüse vom Direkterzeuger auf dem Wochenmarkt los und endet bei dem eingesetzten Darm der Wurst, die man selbst macht. Das “Wurst machen” zwar etwas Zeit braucht, aber etwas völlig Abgefahrenes und Tolles ist, wenn man mit seinem Kumpels den Grill anschürt und dann die selbstgemachten Würste mit den Jungs isst, seht Ihr im Video.

 

 

Wurst selbstgemacht - www.kochhelden.tv

 

Ein wichtiger Teil an so einer selbstgemachten Wurst neben dem qualitativen Fleisch, den Kräutern und Gewürzen ist der Darm. Naturdarm. Wieso Naturdarm? Naja..so ein Naturdarm ist luftdurchlässig und so kann die Wurst atmen und reift besonders gut nach. Beim Räuchern erhält die Wurst so ihr typisches Aroma. Bei einer Bratwurst verleiht diese Darmart den richtig knackigen Biss.

 So ein Darm ist auch eine natürliche nicht künstlich hergestellte Verpackung, die bei jeder Schlachtung anfällt. Sie ist somit kostengünstig und umweltfreundlich. Wenn man schon ein Tier aus Nahrungsgründen töten muss, dann sollte man auch möglichst viel von dem Tier verwerten.

From Nose to tail  – das predigen nicht nur Lucki Maurer und Michael Riedl, die zwei Fleischkultfiguren der deutschen Kochszene. Mit Michael hab ich dieses kleine Rezept der Surf´n´Turf Wurst “entwickelt”.  Entwickelt ist auch zuviel gesagt..ich ging ihm bißle auf den Keks um ein paar Wurstgeheimnisse zu erfahren und er war so lieb und hat mir ein paar wichtige Tipps gegeben.

Michi Riedl - www.kochhelden.tv
Michi Riedl kennt sich beim Thema Fleisch bestens aus

“Machste 1/3 Garnelen – 2/3 Fleisch und das Fleisch teilste auf in 1/3 Fett, 2/3 Fleisch”, sagte Michael in seiner unnachahmlichen, angenehmen, bayrischen Art in Telefon. “Dann wird das schon.”

Hab ich gemacht – das Ergebnis im adretten Naturdarmkleid seht Ihr hier. Ich sag es Euch..saulecker und irgendwie ist es ein angenehmes Gefühl, zu wissen, wo das Fleisch herkommt, welches man isst.

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Zutaten:

  • 1,2 kg Schweineschulter
  • 400 g Speck
  • 3 EL Kardamom
  • 2 EL Salz
  • 2 EL Kreuzkümmel
  • 400 g Garnelen
  • 1 Ei
  • 4 Knoblauchzehen
  • Saft von 2 Limetten
  • 3 Zweige Zitronengras
  • 5 m Naturdarm (Schaf)

 

Zubereitung:

  1. Darm wässern und waschen
  2. Garnelen kurz in einem Topf mit heißem Wasser und angeklopften Zitronengrasstengeln kochen
  3. Fleisch und Speck in kleine Stücke schneiden und beides zweimal durch den Fleischwolf lassen
  4. Knoblauch und Garnelen ebenfalls durch den Fleischwolf schicken
  5. Mit Salz, Kardamom, Kreuzkümmel nach belieben würzen
  6. Fleischmasse mit einem Ei vermengen 
  7. Saft der Limetten über das Hackfleisch geben und alles gut verrühren
  8. Naturdarm auf das Wurstfüllhorn ziehen und an einem Ende verknoten
  9. Fleisch-Garnelenmasse mit Hilfe des Füllhorns in den Darm einfüllen
  10. Würste abwechselnd in verschiedene Richtungen abdrehen und das andere Ende verknoten

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Vielen Dank an Dieter Kempter von der Metzgerei Walz in Urbach, Michael Riedl von Hillbilly-Food-Crew

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  1. Antworten

    Tolle Idee, danke für das Rezept.
    Nur eine Anmerkung: mit 4 EL Salz ist die Wurst leider hinüber.
    Sollte wahrscheinlich TL heißen!?
    LG

    1. Antworten

      He, vielen Dank für den Hinweis. ich bin kurz ins Grübeln gekommen. Dann habe ich mir das Video dazu angeschaut, was ich gedreht habe und ich würde sagen es sind keine 4 EL Salz gewesen – ich tippe auf 2 EL max. ichhabe das im rezept gleich mal geändert. Danke dir.

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