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Der Goldene Windbeutel

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Für die Lebensmittelindustrie sind Kinder die ideale Zielgruppe. Kinder sind die Kunden von morgen – und sie sind leicht zu beeinflussen.

foodwatch kritisiert, dass Unternehmen mit perfiden Marketing-Strategien versuchen, den Einfluss der Eltern zu umgehen und Kinder für jene Produkte anzufixen, die die höchsten Gewinnmargen versprechen: Süßigkeiten, Soft-Drinks und anderes Junkfood.

Die Lebensmittelindustrie trägt aus foodwatch-Sicht damit eine Mitverantwortung für Übergewicht und Fehlernährung bei Kindern. Um auf diese Verantwortung hinzuweisen, „kürt“ foodwatch bei der Wahl zum Goldenen Windbeutel 2013 die dreisteste Werbemasche des Jahres bei einem Kinderprodukt.

Da wir von Kochhelden.TV gleicher Ansicht sind, unterstützen wir dieses Projekt.


In diesem Jahr haben Sie die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Kinderprodukten – welche Werbemasche findest Du am unverschämtesten?

Zuckerbomben, die wie ein Spielzeug vermarktet oder mit einer „Vollkorngarantie“ versehen werden? Angeblich „kindgerechte“ Kartoffelchips, Marketing in der Schule oder über digitale Medien? Stimmen Sie jetzt ab!

 


 

Die Kandidaten:

1. Capri-Sonne von Wild/SiSi Werke

Für die Wasser-Zucker-Aroma-Mixtur mit ein bisschen Fruchtsaft setzt Hersteller Wild auf die Nähe zum Sport: Er spricht Kinder bei gesponserten Sport-Events an, vergibt ein eigenes Schwimmabzeichen. Außerdem verbreitet Capri-Sonne Unterrichtsmaterial mit Markenlogo und Lernaufgaben zum Produkt – indirekte Werbung an den Eltern vorbei.

 

2. Monsterbacke Knister von Ehrmann

Ehrmann setzt alles daran, überzuckerte Produkte als Spielzeug zu vermarkten. Bei all den Knister-, Blubber- oder Zunge-Färb-Applikationen gerät in Vergessenheit, dass der „Fun- und Action-Joghurt“ mit acht Stück Würfelzucker pro 135-Gramm-Becher ganz einfach eine Süßigkeit ist.

 

3. Pom-Bär von funny-frisch/Intersnack

Ein Paradebeispiel scheinheiliger Werbebeschränkungen: Intersnack hat sich eine Selbstbeschränkung auferlegt, die Werbung an Kinder unter 12 Jahren grundsätzlich ausschließt. Außer, wenn die Produkte besondere Nährwert-Eigenschaften erfüllen. Diese Hürde überspringt nach funnyfrischs Definition aber selbst der fettig-salzige Pom-Bär-Snack. Der wird mal eben als „kindgerecht“ umgedeutet – und kräftig weiter direkt an Kinder beworben.

 

 

4. Kosmostars von Nestlé

Laut Nestlé ein „vollwertiger Start in den Tag“ mit „Vollkorngarantie“ – in Wahrheit schlicht eine Süßigkeit. Mit trickreichen Portionsangaben rechnet der Hersteller den Zuckergehalt klein. Der liegt bei 25 Prozent, mehr zum Beispiel als in Butterkeksen. Eine groß verkündete Zuckerreduktion brachte nur eine Verbesserung von sehr viel zu viel auf viel zu viel.

5. Paula von Dr. Oetker

 

 

 

Für den „Kuhflecken“-Pudding schlägt der Hersteller eine wahre Materialschlacht: Von Klingeltönen über eine iPhone-App bis Online-Karaoke zum Auswendiglernen des Paula-Kinder-Raps aus dem Werbespot. Höhepunkt: Internetspiele wie die „Flecken-Jagd“, bei der virtuelle Paulas so viele Puddings wie möglich einsammeln sollen. Zur Erinnerung: Kinder essen bereits doppelt so viele Süßigkeiten wie von Ernährungsexperten empfohlen.

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