Trends? Nein danke!
Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht für Trends zu haben bin. Trends sind kurzfristig, nicht weitsichtig geplant und vergehen nach einiger Zeit wieder. Ausserdem hüpfe ich ungern auf Züge, die schon mit Vollspeed rollen. Ganz im Gegenteil – ich erarbeite mir gerne mein eigenes “Ding” und schiebe meine eigenen Züge lieber an, anstatt mich auf Trittbretter anderer zu stellen.
Manchmal ist es aber so, dass ich in Bezug auf Trends mit mir selbst haderte. Ich versuche das kurz zu erklären. Setzt Euch, nehmt Euch einen Tee und schiebt Euch eine der leckeren Kiwi-Beeren ins Gesicht, die da drüben in der Schale liegen.
Ich und die Superfoods
Ich bin massiv fitnessfood-lastig – nicht nur hier auf dem Blog. Einige von Euch wissen das vielleicht, dass ich vor einigen Jahren auch eine Ausbildung zum Fitness- und Ernährungscoach gemacht habe. So blieb es nicht aus, dass ich mich seit längerem auch mit den sogenannte “Superfoods” beschäftigt habe. Das war zu einer Zeit, da hat noch kein Mensch Leinsamen oder Chia-Samen in seinen Joghurt geklatscht. Da galt es als “healthy” wenn man sich eine Banane ins Müsli gekrümelt hat. Man wurde eher belächelt, wenn man sich die schwarzen, roten oder grünen Pülverchen von Mutter Natur ins Essen oder die Drinks geschüttet hat.
“Was soll das bringen?”, war damals die Standardfrage in Bezug auf Spirulina, Açai, Chia, Weizengras und Sangoki. Das ist gleichgestellt mit meiner liebsten Bloggerfrage “…und damit kann man Geld verdienen?” Ihr seht mich innerlich mit den Augen rollen.
Schaue ich mir heute die sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder Pinterest an, habe ich das Gefühl, dass Begriffe wie “healthy”, “eatclean”, “gesund” oder “lowcarb” extrem dehnbar sind und von vielen als Hashtags verwendet werden, weil die Fitnessfood-Gemeinde sehr groß ist und diese Likes und Traffic generiert. Ich würde mir manchmal wünschen, dass wir Blogger, Instagramer und YouTuber, die wir Content kreieren, uns auch der Gesundheit unserer Leser gegenüber verpflichtet fühlen und nicht jeden ungesunden Kram als “kohlenhydratarm” und “gesund” deklarieren. Ich fasse diese “Like-Geilheit” gepaart mit Unwissenheit gerne in dem folgenden Satz zusammen: “Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Kresse halten” – alter Kalauer – hat aber immer wieder Bestand.
Die Açai-Beeren – Herkunft und Inhaltsstoffe
Wagen wir uns nun also einmal an die gesunde, TriTraTrullalü-ultrahealthy-Superfood-Breakfast-Açai-Bowl. Ich liebe dieses Frühstück und esse es auch schon lange. Ich wollte aber nicht bei dem plötzlich aufkommenden Superfood-Hype mitmachen. Aber diese Bowl ist einfach zu lecker, als das ich sie Euch länger vorenthalten möchte.
Die kleinen hässlichen Beerchen gibt es heutzutage in allen Varianten zu kaufen: Tabletten, Saft oder Pulver. Als ich das erste Mal Açai-Saft probierte, dachte ich “Shit, so muss die Vogelbeere gepresst schmecken – man will mich vergiften”. Gut, ok, das ist Geschmackssache. Mein Ding ist der Saft nicht. Wieso wird er aber literweise getrunken? Weil uns die Hersteller eine schöne Figur und eine junge Haut versprechen. Entschuldigung bitte – ich bin 40 Jahre alt, um junge Haut zu bekommen, muss einen Tanklast-Zug von dem Zeug trinken – ohne abzusetzen.
Die Açai-Beere soll ein Schlankmacher und auch noch ein Faltenkiller sein? Reden wir hier von einer natürlichen Fettabsaug-OP und die Falten auch noch weg bügelt? Ich reibe mich sofort mit dem Beeren-Mus ein, wenn das stimmt. Gebt mir Zeit bis Weihnachten, dann bin ich ein Supermodel. Schön wäre es, wenn wir all das glauben, was man uns verspricht.
In Brasilien ist die kleine Beere übrigens ein ganz gewöhnliches Nahrungsmittel. Die dunkelblauen Früchte wachsen an der “Kohlpalme”. Die Acai Beere ist betriebswirtschaftlich gesehen ein Arsch. Sie besteht zu circa 90 Prozent aus einem Kern – essbar ist nur das kleine bißchen Fruchtfleisch, bzw. die Schale.
Vergesst bitte nie, dass unser Körper nur Fett verbrennt, wenn er mehr Energie durch Betätigung verbraucht, als er durch Nahrung zugeführt bekommt.
Das Topping – die Kiwibeere-Beere
Die Kiwi -Beere ist eine echte Vitamin C-Bombe. 100 g dieser kleinen grünen Beere enthalten 52,5 mg Vitamin C, d.h. weit mehr als die Orange (39,7 mg/100 g), die Litschi (42 mg/100 g) und sogar die Johannisbeere (40 mg/100 g). Sie deckt damit fast 90 % der empfohlene Tagesmenge (ETM). Vitamin C regt das Immunsystem an und beugt auf ganz natürliche Weise Müdigkeit vor.
Zutaten:
- 1 Banane
- 200g Beeren-Mix (gefroren)
- 2 TL Açai-Pulver
- 100ml Milch – gerne wird auch Mandelmilch genommen
Topping:
- Kiwibeeren
- Kokoschips
- Cocoa Nibs
Zubereitung:
- Die Beeren etwas auftauen lassen und dann mit der Banane, dem Açai-Pulver und der Milch in einem leistungsstarken Mixer geben und pürieren
- Anschließend alles in eine Schüssel geben und mit Toppings verzieren
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